Weltpankreaskrebstag – Blaues Wunder wird für einen Abend lila
Weltpankreaskrebstag – Blaues Wunder wird für einen Abend lila
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Tumorerkrankungen und mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. Aufgrund verbesserter und weit verbreiteter bildgebender Diagnoseverfahren gelingt es jedoch immer öfter, Vorstufen dieser Krebsart zu entdecken. Die fächerübergreifende Interpretation des Befundes und die Behandlung an einem spezialisierten Zentrum ermöglichen es dann in vielen Fällen, die Geschwulst zu entfernen, bevor sie sich zu einem gefährlichen Karzinom entwickelt. Anlässlich des Weltpankreaskrebstags am 18. November machen Behandelnde und Betroffene auf die Krankheit aufmerksam. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) beteiligen sich mit einem visuellen Zeichen der Hoffnung und der Solidarität mit Patientinnen und Patienten: Von 16:30 bis 22 Uhr erstrahlt das Blaue Wunder in kräftigem Lila.
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).
Etwa 19.000 Menschen erkranken pro Jahr in Deutschland an einem bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) – Tendenz steigend. Mit verantwortlich hierfür sind die demografische Entwicklung und die Präsenz von Risikofaktoren wie Rauchen, starkes Übergewicht und hoher Alkoholkonsum. In frühen Stadien verursacht die Krankheit oft keine oder nur unspezifische Symptome, so dass sie häufig erst spät erkannt wird. Nur etwa neun Prozent der Erkrankten überleben daher einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren nach der Diagnose. „Andererseits beobachten wir auch eine steigende Zahl an Zufallsbefunden von frühen Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse. In diesen Fällen haben wir dann bei richtiger Diagnose und Therapie sehr gute Chancen, die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verhindern“, sagt Prof. Marius Distler, stellvertretender Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden. Der wichtigste Grund für das vermehrte Auffinden von Krebsvorstufen liegt darin, dass sich die Qualität bildgebender Verfahren – wie der Computertomograpie (CT) und der Magnetresonanztherapie (MRT) – in den vergangenen zehn bis 15 Jahren deutlich verbessert hat und diese Verfahren immer häufiger zum Einsatz kommen.
Durch einen Zufallsbefund wurde auch bei Christine Krahl eine so genannte zystische Neoplasie – die häufigste Vorstufe eines bösartigen Pankreastumors – festgestellt. Nach einer langwierigen Blasenentzündung hatte der behandelnde niedergelassene Facharzt ein CT zur Überprüfung der Nieren angeordnet. Hier und bei einer anschließenden MRT-Untersuchung wurde bei der 48-Jährigen aus Coblenz bei Bautzen eine zystische Geschwulst an der Bauchspeicheldrüse entdeckt. Es folgte die Überweisung ans Dresdner Uniklinikum. „In solchen Fällen ist es sehr wichtig, dass eine umfassende Diagnostik sowie Bewertung der Befunde mit anschließender Therapieempfehlung durch Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachbereiche erfolgt“, sagt Prof. Distler. Das Universitätsklinikum Dresden hat für nahezu alle Krebsarten interdisziplinäre Zentren aufgebaut, die unter dem Dach des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) arbeiten – darunter ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Viszeralonkologisches Zentrum mit besonderer Expertise für Tumoren des Darms, der Bauchspeicheldrüse, des Magens, der Leber und der Speiseröhre. „In vielen Fällen können wir dann auch Entwarnung geben und es ist keine weitere Behandlung nötig. Im Zweifelsfall empfehlen wir Patientinnen und Patienten, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen, um Sicherheit über das richtige Vorgehen zu bekommen“, so Prof. Distler.
Bei Frau Krahl mussten die Wucherung und ein Teil der Bauchspeicheldrüse operativ entfernt werden. Hierfür stehen am Dresdner Uniklinikum robotergestützte Verfahren zur Verfügung. „Mit dem robotergestützten ‚Da Vinci‘-OP-System können wir in Schlüssellochtechnik hoch präzise und mit geringem Blutverlust operieren. Das fördert einen schnellen Heilungsprozess“, sagt Prof. Jürgen Weitz, Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie und Mitglied im geschäftsführenden Direktorium des NCT/UCC. Rund 150 Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse werden im Dresdner Uniklinikum jährlich vorgenommen, darunter 20 bis 30 Operationen von Krebsvorstufen.
„Zunächst war ich über den Befund erschrocken. Nun bin ich sehr froh, dass die Veränderung an der Bauchspeicheldrüse so früh entdeckt und behandelt werden konnte und sich daraus kein Krebs entwickeln kann“, sagt Christine Krahl. Um sicher zu gehen, dass künftig keine neuen Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse auftreten, erfolgen bei der Patientin regelmäßige Kontrolluntersuchungen am Uniklinikum. Hier wird auch überprüft, ob die Bauchspeicheldrüse nach der Operation wieder alle für die Verdauung und Insulinproduktion wichtigen Funktionen erfüllt oder ob eine medikamentöse Unterstützung nötig ist.
Trotz gebündelter Expertise und Erfolgen in der Vermeidung und Therapie von Pankreaskrebs bedarf es weiterer finanzieller und ideeller Unterstützung, um das ganze Potential moderner Krebsmedizin und -forschung für Betroffene zu nutzen. Anlässlich des Weltpankreaskrebstags, der in Deutschland von TEB e.V. (Tumore und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse) mit initiiert wird, setzt die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Uniklinikums Dresden ein farbenfrohes Zeichen und lässt erneut ein prominentes Gebäude in Dresden in der Aktionsfarbe Lila erstrahlen: Nach der Semperoper, dem Operativen Zentrum des Uniklinikums, dem Kulturpalast und dem Lingnerschloss können die Dresdner am 18. November von 16:30 bis 22 Uhr das Blaue Wunder im lila Gewand bewundern.
„Die erfolgreiche Behandlung von Krebsvorstufen wie auch die Fortschritte in der Therapie von Pankreaskrebs zeigen, wie wichtig es ist, Patientinnen und Patienten in hochdifferenzierten, interdisziplinär organisierten Zentren mit einem sehr erfahrenen chirurgischen Team zu behandeln“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums.
Zweitmeinung:
https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/vtg/patienten-und-zuweiser/zweitmeinung
Spezialsprechstunde Bauchspeicheldrüse (Pankreaschirurgie):
dienstags 9 bis15 Uhr; Tel.: 0351 458-3200
Weitere Informationen:
www.welt-pankreaskrebstag.de
www.dresdnerchirurgie.de
https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/vtg/patienten-und-zuweiser/erkrankungen/bauchspeicheldruse/bauchspeicheldruse-2013-pankreas
Kontakt für Journalisten:
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Direktor: Prof. Dr. med. Jürgen Weitz
Telefon: 0351 458-2742
TEB e.V.
1. Vorsitzende: Katharina Stang
Telefon: 07141 - 95 63 63 6
geschaeftsstelle@teb-selbsthilfe.de
Zur Mitteilung stehen drei Bilder in druckfähiger Auflösung zur Verfügung:
https://www.nct-dresden.de/fileadmin/media/nct-dresden/das-nct/newsroom/pressemitteilungen/Blaues_Wunder1.jpg
https://www.nct-dresden.de/fileadmin/media/nct-dresden/das-nct/newsroom/pressemitteilungen/Blaues_Wunder2.jpg
BU 1/2: Anlässlich des Weltpankreaskrebstags erstrahlt das Blaue Wunder am 18. November in kräftigem Lila (Fotomontage). © Ronald Bonss
https://www.nct-dresden.de/fileadmin/media/nct-dresden/das-nct/newsroom/pressemitteilungen/OP-Roboter_Patientin.jpg
BU3: Patientin Christine Krahl und Prof. Marius Distler von der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden am robotergestützten ‚Da Vinci‘-OP-System. © Uniklinikum Dresden/Kirsten Lassig
Nutzungshinweis für Bildmaterial
Die Nutzung ist kostenlos. Das NCT/UCC Dresden gestattet die einmalige Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema der Pressemitteilung. Bitte geben Sie als Bildnachweis an: Bild 1 und 2 © Ronald Bonss, Bild 3 © Uniklinikum Dresden/Kirsten Lassig. Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nur nach vorheriger Rücksprache mit der NCT/UCC-Pressestelle (Tel. 0351 458 5548, E-Mail: anna.kraft@nct-dresden.de) gestattet. Eine Nutzung zu kommerziellen Zwecken ist untersagt.
Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Anna Kraft
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)351 458-5548
E-Mail: anna.kraft@nct-dresden.de
www.nct-dresden.de
Holger Ostermeyer
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Pressestelle
Fetscherstraße 74
01307 Dresden
Tel.: +49 (0)351 458-4162
Fax: +49 (0)351 449210505
E-Mail: Pressestelle@uniklinikum-dresden.de www.uniklinikum-dresden.de
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).
Das NCT hat es sich zur Aufgabe gemacht, Forschung und Krankenversorgung so eng wie möglich zu verknüpfen. Damit können Krebspatienten an den NCT-Standorten auf dem jeweils neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse behandelt werden. Gleichzeitig erhalten die Wissenschaftler durch die Nähe von Labor und Klinik wichtige Impulse für ihre praxisnahe Forschung. Gemeinsamer Anspruch der NCT-Standorte ist es, das NCT zu einem internationalen Spitzenzentrum der patientennahen Krebsforschung zu entwickeln. Das Dresdner Zentrum baut auf den Strukturen des Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC) auf, das 2003 als eines der ersten Comprehensive Cancer Center (CCC) in Deutschland gegründet wurde. Seit 2007 wurde das UCC von der Deutschen Krebshilfe e.V. (DKH) kontinuierlich als „Onkologisches Spitzenzentrum“ ausgezeichnet.
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden bietet medizinische Betreuung auf höchstem Versorgungsniveau. Als Krankenhaus der Maximalversorgung deckt es das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. Das Universitätsklinikum vereint 26 Kliniken und Polikliniken, vier Institute und 17 interdisziplinäre Zentren, die eng mit den klinischen und theoretischen Instituten der Medizinischen Fakultät zusammenarbeiten. Mit 1.410 Betten und 201 Plätzen für die tagesklinische Behandlung von Patienten ist das Dresdner Uniklinikum das größte Krankenhaus der Stadt und zugleich das einzige Krankenhaus der Maximalversorgung in Ostsachsen. Rund 1.060 Ärzte decken das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. 2.059 Schwestern und Pfleger kümmern sich um das Wohl der Patienten. Wichtige Behandlungsschwerpunkte des Uniklinikums sind die Versorgung von Patienten, die an Krebs, an Stoffwechsel- und an neurodegenerativen Erkrankungen leiden. Deutschlands größter Krankenhausvergleich des Nachrichtenmagazins „Focus“ bescheinigt dem Universitätsklinikum Carl Gustav Dresden eine hervorragende Behandlungsqualität. Die Dresdner Hochschulmedizin belegt deshalb Platz vier im deutschlandweiten Ranking.