Takte gegen Krebs: Klassik, singende Säge und Tumorforschung
Takte gegen Krebs: Klassik, singende Säge und Tumorforschung
Am 7. Mai lädt in der Comödie Dresden ein Benefizkonzert zugunsten von Krebspatientinnen und -patienten zu musikalischen und wissenschaftlichen Entdeckungen ein. Zu hören sind neue Kompositionen mit Geräuschen aus dem Klinikalltag, ein Avatar am Klavier und bekannte Stücke – von Barock bis Jazz und Weltmusik – auf seltenen Instrumenten. Einen spannenden Einblick in die Zukunft der Krebschirurgie und die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz bieten Prof. Frank Fitzek, Sprecher des Exzellenzclusters CeTI der TU Dresden, und Prof. Stefanie Speidel vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC). Das Benefizkonzert kommt dem Lotsendienst am NCT/UCC zugute, der Erkrankten während der Therapie eine besondere Form der Unterstützung bietet.
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).
Eine Krebsdiagnose bringt das Leben von einem Moment auf den anderen aus dem Takt. Feste Bestandteile des Alltags – die Arbeit, eine Vielzahl aktueller Termine – rücken plötzlich in den Hintergrund. Beim Konzert „Takte gegen Krebs“ am 7. Mai in der Comödie Dresden wird diese Erfahrung zum Ausgangspunkt für eine künstlerische, humorvolle und nachdenkliche Auseinandersetzung mit der eigenen Krebserkrankung. „Für mich war die schlimme Zeit im Krankenhaus auch eine Zeit des Innehaltens. Sonst bin ich immer in Aktion, plötzlich hatte ich Zeit zum Zuhören“, erinnert sich Henry Schneider, musikalischer Leiter des Benefizkonzerts und Krebspatient am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC). Es erwuchs die Idee, die Klänge des Krankenhauses, die akustische Dimension einer Krebstherapie auf die Bühne zu bringen und in Musik zu verwandeln.
Henry Schneider, ehemaliger Bratschist des Leipziger Gewandhausorchesters und Initiator der Stelzenfestspiele bei Reuth, ist ein erfahrener Organisator ungewöhnlicher Musikereignisse, bei denen oftmals auch Maschinen zusammen mit einer klassischen Orchesterbesetzung musizieren. Gemeinsam mit befreundeten Musikerinnen und Musikern – darunter der Jazzsaxophonist Hayden Chisholm, der Bratschist und Obertonsänger Gareth Lubbe und der Klangkünstler Erwin Stache – hat Schneider ein ereignisreiches Programm zusammengestellt. Mit viel Experimentierfreude kombinieren die Künstlerinnen und Künstler Geräusche aus dem Klinikalltag mit eigens komponierter Musik und neu erdachten Klangobjekten. Daneben erklingen bekannte Stücke von Georg Friedrich Händel oder Camille Saint-Saëns – auf seltenen Instrumenten wie singender Säge oder Nyckelharpa.
Musikalische und wissenschaftliche Entdeckungsreise
Die musikalische Entdeckungsreise nimmt auch Kurs auf aktuelle Entwicklungen der Krebsforschung. So erfahren die Besucherinnen und Besucher beispielsweise, wie ein Datenhandschuh nicht nur beim Klavierspielen helfen, sondern künftig auch in der Krebschirurgie zum Einsatz kommen soll. „Wir forschen in Dresden an der spannenden Frage, wie wir Fähigkeiten von Expertinnen und Experten anderen Menschen zugänglich machen können, mit Künstlicher Intelligenz und sehr schnellem, stabilem Internet“, sagt Prof. Frank Fitzek, Leiter des Deutschen Telekom-Lehrstuhls für Kommunikationsnetze an der TU Dresden und Sprecher des Exzellenzclusters Zentrum für taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion (CeTI) der TU Dresden. „Die Entwicklungen sollen künftig auch Chirurginnen und Chirurgen dabei helfen, Tumoren noch präziser operieren zu können oder in telemedizinischen Anwendungen über weite Entfernungen zusammenzuarbeiten“, ergänzt Prof. Stefanie Speidel, Leiterin der Abteilung Translationale chirurgische Onkologie am NCT/UCC Dresden. Beide werden am 7. Mai auf der Bühne präsent sein und einen Einblick in ihre Forschung geben.
Lotsen für Patientinnen und Patienten
Das Benefizkonzert kommt in diesem Jahr dem Lotsendienst für Patientinnen und Patienten am NCT/UCC zugute. Denn die Diagnose Krebs trifft viele Betroffene wie ein Sturm auf hoher See. Die Lotsinnen und Lotsen informieren, haben Zeit für ein persönliches Gespräch und können auf Wunsch zu Untersuchungen und Arztgesprächen begleiten. Zwei Mitarbeiterinnen des NCT/UCC-Präventionszentrums und eine weitere Mitarbeiterin am NCT/UCC sind derzeit als Lotsinnen aktiv. In einer Pilotphase des Programms haben sie gut 20 Sarkompatientinnen und -patienten begleitet, die eine besonders komplexe, interdisziplinäre Therapie erhalten. Künftig steht das Angebot allen Patientinnen und Patienten am NCT/UCC offen. Das spendenfinanzierte Programm benötigt weitere Mittel, um in den kommenden Jahren fortgeführt und ausgebaut zu werden.
Durch den Kauf eines Tickets werden die Besucherinnen und Besucher des „Takte gegen Krebs“-Konzerts selbst Teil der Musik. Denn mit jedem Ticket erwerben sie symbolisch einen Takt eines Musikstücks auf dem Programm. Wenn nicht alle Takte verkauft werden, bricht die Musik plötzlich ab – ein Einschnitt, der sinnbildlich für die Dramatik einer Krebsdiagnose steht.
Video zum Konzert: ein OP-Roboter am Cello: https://www.youtube.com/watch?v=WCO1BBfbu-k
Die Fakten zum Konzert:
Wann: Samstag, 7. Mai, 19 Uhr, Einlass ab 18.00 Uhr
Wo: Comödie Dresden
Es spielen:
• Henry Schneider (Moderation, Viola, singende Säge, Nyckelharpa)
• Erwin Stache (Musik-Objekte, Akkordeon)
• Hayden Chisholm (Saxophon, Dudelsack)
• Evi Filippou (Percussion)
• Wolfgang Heisig (Phonola, Klavier)
• Gareth Lubbe (Viola, Obertongesang, Klavier)
• Robert Lucaciu (Kontrabass)
• Felicitas La Rosée (Klavier)
Was wird gespielt:
Bekannte Stücke von Barock über Jazz bis hin zu Weltmusik und neuen Kompositionen, mit vielen überraschenden Showeinlagen
Ticketverkauf: Tageskasse Comödie Dresden (World Trade Center) oder
unter www.comoedie-dresden.de
Preis: Tickets ab 22 Euro und 15 Euro (ermäßigt)
Veranstalter: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Kontakt: Philippe Fanghänel, philippe.fanghaenel@nct-dresden.de, Tel. 0351 458 15572
Weitere Informationen unter: www.nct-dresden.de/takte
Zur Pressemitteilung steht ein Bild in druckfähiger Auflösung zur Verfügung:
https://www.nct-dresden.de/fileadmin/media/nct-dresden/das-nct/newsroom/pressemitteilungen/NCT-UCC-Benefizkonzert1.jpg
BU: Henry Schneider musiziert im Experimental-OP auf der Trompetengeige. © Uniklinikum Dresden/Kirsten Lassig
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Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Anna Kraft
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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www.nct-dresden.de
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Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
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Fax: +49 (0)6221 42-2968
E-Mail: s.kohlstaedt@dkfz.de
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Stephan Wiegand
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit & Marketing
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
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Fax: +49 (0) 351 458-885486
E-Mail: stephan.wiegand@tu-dresden.de
www.tu-dresden.de/med
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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Pressestelle
Tel.: +49 (0)351 458-4162
Fax: +49 (0)351 449210505
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Simon Schmitt
Kommunikation und Medien | Leitung und Pressesprecher
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf
E-Mail: s.schmitt@hzdr.de
Tel.: +49 351 260-3400
www.hzdr.de
NCT/UCC Dresden
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).
Das NCT hat es sich zur Aufgabe gemacht, Forschung und Krankenversorgung so eng wie möglich zu verknüpfen. Damit können Krebspatienten an den NCT-Standorten auf dem jeweils neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse behandelt werden. Gleichzeitig erhalten die Wissenschaftler durch die Nähe von Labor und Klinik wichtige Impulse für ihre praxisnahe Forschung. Gemeinsamer Anspruch der NCT-Standorte ist es, das NCT zu einem internationalen Spitzenzentrum der patientennahen Krebsforschung zu entwickeln. Das Dresdner Zentrum baut auf den Strukturen des Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC) auf, das 2003 als eines der ersten Comprehensive Cancer Center (CCC) in Deutschland gegründet wurde. Seit 2007 wurde das UCC von der Deutschen Krebshilfe e.V. (DKH) kontinuierlich als „Onkologisches Spitzenzentrum“ ausgezeichnet.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das DKFZ ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden bietet medizinische Betreuung auf höchstem Versorgungsniveau. Als Krankenhaus der Maximalversorgung deckt es das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. Das Universitätsklinikum vereint 20 Kliniken und Polikliniken, vier Institute und zehn interdisziplinäre Zentren, die eng mit den klinischen und theoretischen Instituten der Medizinischen Fakultät zusammenarbeiten.
Mit 1.295 Betten und 160 Plätzen für die tagesklinische Behandlung von Patienten ist das Dresdner Uniklinikum das größte Krankenhaus der Stadt und zugleich das einzige Krankenhaus der Maximalversorgung in Ostsachsen. Rund 860 Ärzte decken das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. 1.860 Schwestern und Pfleger kümmern sich um das Wohl der Patienten. Wichtige Behandlungsschwerpunkte des Uniklinikums sind die Versorgung von Patienten, die an Krebs, an Stoffwechsel- und an neurodegenerativen Erkrankungen.
Deutschlands größter Krankenhausvergleich des Nachrichtenmagazins „Focus“ bescheinigt dem Universitätsklinikum Carl Gustav Dresden eine hervorragende Behandlungsqualität. Die Dresdner Hochschulmedizin belegt deshalb Platz zwei im deutschlandweiten Ranking.
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
Die Hochschulmedizin Dresden, bestehend aus der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus und dem gleichnamigen Universitätsklinikum, hat sich in der Forschung auf die Bereiche Onkologie, metabolische sowie neurologische und psychiatrische Erkrankungen spezialisiert. Bei diesen Schwerpunkten sind übergreifend die Themenkomplexe Degeneration und Regeneration, Imaging und Technologieentwicklung, Immunologie und Inflammation sowie Prävention und Versorgungsforschung von besonderem Interesse. Internationaler Austausch ist Voraussetzung für Spitzenforschung – die Hochschulmedizin Dresden lebt diesen Gedanken mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 73 Nationen sowie zahlreichen Kooperationen mit Forschern und Teams in aller Welt.
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR)
Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:
• Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
• Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
• Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?
Zur Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragen betreibt das HZDR große Infrastrukturen, die auch von externen Messgästen genutzt werden: Ionenstrahlzentrum, Hochfeld-Magnetlabor Dresden und ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen.
Das HZDR ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, hat fünf Standorte (Dresden, Freiberg, Grenoble, Leipzig, Schenefeld bei Hamburg) und beschäftigt knapp 1.200 Mitarbeiter – davon etwa 500 Wissenschaftler inklusive 170 Doktoranden.