Newsroom
NCT/UCC-Seed-Funding: zwei Forschungsprojekte erhalten Anschubfinanzierung

NCT/UCC-Seed-Funding: zwei Forschungsprojekte erhalten Anschubfinanzierung

Für das NCT/UCC-Seed-Funding-Programm konnten Forschende am NCT/UCC im Frühjahr 2023 innovative Vorhaben einreichen, die die Krebsforschung in den Bereichen Prävention, Diagnose oder Behandlung voranbringen.

Aus zwanzig Bewerbungen wurden nun zwei besonders vielversprechende Projekte ausgewählt. Sie erhalten Anschubfinanzierungen von jeweils rund 23.000 Euro, die aus Spendengeldern der Hochschulmedizin Dresden und Mitteln des NCT/UCC finanziert werden.

Folgende zwei Projekte wurden zur Förderung ausgewählt:

Funktionelle Untersuchung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Gen-Expression für das Therapieansprechen bei akuter myeloischer Leukämie (AML)

Hauptantragstellende: Dr. Marius Bill (Medizinische Klinik I), Dr. Alexander Wurm (NCT/UCC, Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum)

Unterschiede zwischen den Geschlechtern können einen Einfluss auf Diagnose und Therapie von Erkrankungen haben, etwa durch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Aktivität bestimmter Gene. Das Wissen über den Einfluss des biologischen Geschlechts auf Krankheitsanfälligkeit, Therapieansprechen und -ergebnis ist jedoch sehr begrenzt. 

Die akute myeloische Leukämie ist eine heterogene Erkrankung, bei der Patientinnen und Patienten sehr unterschiedlich auf verschiedene Therapien ansprechen und individualisierte Behandlungskonzepte essentiell sind. Dass hierbei auch das biologischen Geschlecht von Bedeutung ist, ist bekannt, aber kaum näher erforscht. 

Basierend auf bereits erzielten Forschungsergebnissen geht das Projekt der Frage nach, welchen Einfluss bestimmte Gene, die sich geschlechtsspezifisch in ihrer Aktivität unterscheiden, auf Therapieansprechen und -erfolg haben. Mithilfe der CRISP-Genschere sollen verschiedene dieser Gene ausgeschalten und anschließend untersucht werden, ob dies zu einem erhöhten Ansprechen oder zu Resistenzen gegenüber bestimmten Chemotherapeutika führt. 

Die Ergebnisse aus dem Projekt sollen Grundlage für Drittmittel-Anträge sein, um diese Fragestellung künftig weiter erforschen zu können.

Entwicklung eines Prototyps zur Detektion von Lymphknoten mit kurzwelligem Infrarotlicht

Hauptantragstellende: Dr. Julia Barthel (Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie), Bernardo Arús (NCT/UCC-Abteilung für funktionelle Bildgebung in der operativen Onkologie)

Die postoperative Therapie einer maligen Erkrankung hängt unter anderem von der Anzahl durch Karzinomzellen befallener Lymphknoten im Verhältnis der zu erbringenden Mindestanzahl an resezierten Lymphknoten ab. 

Es ist deshalb von großer Wichtigkeit, Lymphknoten bei Tumoroperationen zu detektieren und für die mikroskopische Beurteilung zu resezieren. Oft lassen sie sich jedoch kaum von dem sie umgebenden Fettgewebe unterscheiden – eine Herausforderung für Chirurginnen und Chirurgen wie auch für Pathologinnen und Pathologen. 

Mithilfe von kurzwelligem Infrarotlicht (shortwave infrared, SWIR) lässt sich der Kontrast zwischen Lymphknoten und Fettgewebe aufgrund ihres unterschiedlichen Wassergehalts erhöhen. Im Rahmen des Projekts soll ein entsprechender Prototyp für die SWIR-Bildgebung entwickelt und getestet werden. Das Gerät kann künftig im Labor der Pathologie genutzt werden. 

Mithilfe des Prototyps werden im Labor Untersuchungen an Gewebeproben von Patientinnen und Patienten vorgenommen und im direkten Vergleich mit dem Standardverfahren ausgewertet. Die so gewonnenen Daten sollen Grundlage für einen umfassenden Förderantrag sein, um ein Endoskop für die intraoperative Erkennung von Lymphknoten mittels SWIR zu entwickeln.