Pädiatrische Onkologie
Die Forschung im Bereich der Pädiatrischen Onkologie zielt darauf, neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten für Kinder mit einer Krebserkrankung zu entwickeln. Basierend auf innovativen Diagnoseverfahren sollen zudem neue Tumor-Klassifikationen etabliert werden. Ein weiteres Ziel ist es, Mechanismen der Tumorentstehung noch besser zu verstehen.
Ein Forschungsschwerpunkt in Dresden liegt auf dem Verständnis der genetischen Prädisposition. Genetische Prädisposition bedeutet, dass Kinder vererbte Veränderungen in den Genen tragen, die entweder von den Eltern, Vater und Mutter, direkt vererbt wurden oder vor Geburt (in utero) neu aufgetreten sind. Diese genetischen Veränderungen können das Risiko für die Krebsentstehung beeinflussen, aber auch das Ansprechen auf die Therapie und vor allem das kurz- und langfristige Nebenwirkungsspektrum. Das ist besonders wichtig, da die Heilungsrate von Kindern mit Krebserkrankungen heute weit über 80 Prozent liegen, aber viele Patienten an Spätfolgen der Behandlung leiden.
Am NCT/UCC Dresden haben neu erkrankte Kinder und ihre Eltern seit 2019 die Möglichkeit, an der TRIO-Studie teilzunehmen. Im Rahmen der Studie werden der genetische Fingerabdruck des Kindes mit Krebserkrankung und der Eltern bestimmt. Auf dieser Grundlage lässt sich vorhersagen, ob eine genetische Veränderung vorliegt, die im direkten Zusammenhang mit der Tumorerkrankung steht. Wenn eine solche Variante vorliegt, bedeutet dies, dass die Ärzte entweder die Therapie anpassen oder aber Vorsorge-Empfehlungen aussprechen können, um das Auftreten einer Zweiterkrankung oder schwerer akuter Langzeitnebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und positiv beeinflussen zu können.